Die Nachrichtenlage 1939 - 1945

Besonders hervorgehoben werden muss die Zeitung "El Pampero". Klingt spanisch, ist spanisch und die gesamte Berichterstattung erfolgte auch auf Spanisch. Tatsächlich aber wurde diese Zeitung von G. Sandstede eingerichtet. Wir kennen ihn bereits als Mitarbeiter der Reederei Antonio Delfino, als Leiter für das Büro der Vertretung der Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr, als Presseattaché und ab 1939 Parteivorsitzender der NSDAP-Landesgruppe in Buenos Aires. Tatsächlich war er Agent der Auslandsorganisation des SD des Reichsführers SS!

  • Ab dem Jahr 1939 erschien die Zeitung "El Pampero" – das ist auch in der Datumszeile der Zeitung, links, zu lesen: Año 1.

Die Leitung der Zeitung oblag Enrique P. Osés. Später, im Juni 1945 gab von Thermann in einer Vernehmung durch die Alliierten an, dass dieser ein fanatischer Faschist war, der sich schon als "der Führer von Argentinien sah". >> He was a furious fascist. He thought already he was the fuehrer of Argentine<<[…]. Tatsächlich war er ein argentinischer Nationalist.

 

Sein Ziel war es, die große Bewegung des "nacionalismo integral, justicia social y clase obrera" (integraler Nationalismus, soziale Gerechtigkeit und Arbeiterklasse) zu führen. Als Chefredakteur war er bereits 1931 für die Zeitschrift "Criterio" tätig und später für die Zeitung "Crisol".

 

Es gab allerdings nebenher noch andere Zeitungen mit Nationaler Anschauung. Die "Comisión Investigadora de Actividades Anti-Argentinas", die schon bekannte Untersuchungskommission zur Aufdeckung von Maßnahmen die sich gegen Argentinien richteten, listeten folgende Medien und deren Auflage auf:

  • "El Fortín" (5.000); "La Voz del Plata" (3.000); "Choque" (5.000); "La Maroma" (2.000); "Cabildo" (4.000);
  • "Liberación" (2.000); "Crisol" (4.000); "Bandera Argentina" (7.000) – allerdings allesamt ohne Deutschen Einfluss.
  • Die Zeitung "El Pampero" war mit einer Auflage von 75. 000 Stck. fraglos die erfolgreichste.

Recherchen ergaben, dass diese in Buenos Aires gedruckt wurde, Ausgaben aber auch über die Provinz hinaus verteilt wurden. Auch in renommierten Hotels in Córdoba, Misiones und anderen Provinzen war die Ausgabe erhältlich. Gesinnungsfreundliche argentinische Offiziere und Politiker erhielten das Blatt kostenlos. Hinzu kam, dass argentinische Zeitungen im Inneren des Landes häufig die Artikel, die im "El Pampero" erschienen, übernahmen und druckten.

 

Ende 1944 wurde die Zeitung eingestellt. Rentabel war diese nicht, wurde aber, ähnlich wie die "Deutsche La Plata Zeitung", durch Transfergelder aus dem "Goebbelsministerium" über die Deutschen Botschaft in Buenos Aires unterstützt; schließlich war diese nur für Propagandazwecke eingerichtet worden. Sandstede hatte bereits 1938 schon eine Zeitung eingerichtet - "La Reconquista". Diese sollte morgens erscheinen, "El Pampero" abends. Aber "La Reconquista" hatte sich nicht gut verkauft und wurde bereits im selben Jahr wieder eingestellt.





Nach dem Krieg wurde es im "Blätterwald" wesentlich ruhiger ...

 

 In Argentinien berichtete die "Freie Presse", die Nachfolgerin der "Deutschen La Plata Zeitung", weiter wohlwollend, allerdings nur, wenn die Spee-Kameradschaft es veranlasste; in der Regel immer wenn runde Gedenktage anstanden oder aber prominenter Besuch am Grab von Langsdorff zu erwarten war.

Im Jahr 1977 wurde die Zeitung eingestellt und somit blieb eine wiederkehrende Berichterstattung aus und die argentinische Presse beteiligte sich nur sehr sporadisch daran.

 

In Deutschland wurde das erste Mal überhaupt zum fünfzigsten Gedenken 1989 berichtet; und das in der "Bild-Zeitung". Veranlasst hatte es Herbert Klemm, ein ehemaliger Speefahrer, der in Hamburg-Bergedorf lebte.

 

In den weiteren Jahrzehnten wurde das Thema immer mal wieder von einer deutschen Zeitung oder Wochenmagazin aufgegriffen, wenn gerade nichts Passenderes vorhanden war und immer wieder die gleichen Erzählungen; das Einzige neue waren die ausschmückten Zutaten, entstanden in der Fantasie des Journalismus.



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